Illegal importierter Müll wird nach Großbritannien zurück geschickt

(Buenos Aires, 05. August 2009, púlsar).- (Rio de Janeiro, 3. August 2009, Pulsar).- Brasilien hat die Müllcontainer, die illegal nach Brasilien exportiert worden waren, in ihr Herkunftsland Großbritannien zurück geschickt. Im Juni waren in drei Häfen der Bundesstaaten São Paulo und Rio Grande do Sul mehr als 80 Container mit rund 1.500 Tonnen Müll aufgetaucht. Ein britisches Unternehmen hatte ohne entsprechende Papiere Haushalts-, Krankenhaus- und Elektromüll nach Brasilien verschifft.

Umweltminister Carlos Minc kommentierte, das verantwortliche Unternehmen werde zur Rechenschaft gezogen. Außerdem sollten Vorkehrungen getroffen werden, damit solche Fälle illegalen Müllimports sich nicht wiederholten.

Präsident Inácio Lula da Silva hatte den Vorfall genutzt, um gegen unmoralische Machenschaften seitens der reichen Länder zu protestieren. Er brachte den Fall in Zusammenhang mit der Kritik internationaler Organisationen an der in Brasilien weit verbreiteten Arbeit in sklavereiähnlichen Verhältnissen, vor allem in der Landwirtschaft. Obwohl diese Form der Ausbeutung in Brasilien immer wieder Schlagzeilen macht und verfolgt wird, sind Lula kritische ausländische Stellungnahmen zu dem Sachverhalt offenbar ein Dorn im Auge.

Für die Industrieländer ist der Export ihres Mülls die einfachste Methode, eines der Probleme der Konsumgesellschaft zu lösen. Der Mist wird einfach in die sogenannte Dritte Welt exportiert. Jedes Jahr fallen rund 400 Millionen Tonnen Müll in den Industriestaaten an. Der Export ist im Schnitt zehn mal kostengünstiger als die Aufarbeitung und Lagerung im eigenen Land. Unter den Ländern, die zu diesem Markt gehören, befinden sich Staaten wie Brasilien, China, Malaysia und Vietnam.

Oft wird argumentiert, dass ein Land wie Brasilien den Schrott importiert, um damit die eigene Recycling-Industrie auszulasten. Dem widerspricht, dass derzeit gerade mal 22 Prozent des in Brasilien produzierten Abfalls überhaupt aufgearbeitet werden. Trotz vorliegender Studien zum Thema ist es kaum möglich, den Umfang des weltweit exportierten Mülls genau zu beziffern, da diese Geschäft meist illegal und ohne korrekte Dokumentation vorgenommen wird.

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