Fehlende Perspektiven: Kinder und Jugendliche sind leichte Beute für kriminelle Banden

(Fortaleza, 21. August 2014, adital-cerigua).- Tagtäglich suchen kriminelle Gruppierungen nach neuen Wegen, um Kinder und Jugendliche für den Anschluss an Verbrecherbanden zu gewinnen. Laut einem Artikel der guatemaltekischen Kinderschutzorganisation Refugio de la Niñez, sei dies darauf zurückzuführen, dass die jungen Menschen aufgrund der anfälligen Lage in der sie sich befänden, den strukturellen Problemen oder aufgrund von Angst, zu einer leichten Beute werden.

Staat und Gesellschaft biete Kindern und Jugendlichen keinen Schutz

Gemäß den Informationen, die Refugio de la Niñez in ihrem monatlichen Newsletter veröffentlichte, seien Berichte von Jungen, Mädchen und Jugendlichen, die im Konflikt mit dem Strafrecht stehen, in den vergangenen Wochen Gegenstand vieler Nachrichten in Guatemala gewesen. Täglich höre man von der Gefangennahme Minderjähriger, die Straftaten begangen oder an diesen mitgewirkt hätten.

Refugio de la Niñez betont, dass diese Situation zeige, dass das System zum Schutz von Kindern nicht funktioniere und die Erwachsenen es nicht geschafft hätten, die junge Generation zu schützen.

Das Zentrum für gerichtliche Information, Entwicklung und Statistik CIDEJ (Centro de Información, Desarrollo y Estadística Judicial) berichtete, dass den Kinder- und Jugendgerichten allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits 588 Fälle vorlagen. Diese Zahl sei im Vergleich zu anderen Jahren angestiegen.

Das fehlende Interesse des Staates, der Gesellschaft und der Familie für die Jungen, Mädchen und Jugendlichen führe dazu, dass viele nach einem Ort suchen, wo ihnen Aufmerksamkeit geschenkt und Raum für ein Zusammenleben geboten werde, so die Organisation, die für den Schutz von Kindern arbeitet.

Minderjährige benötigen Chancen für bessere Lebensbedingungen

Die Mitglieder der Organisation bedauerten, dass es kriminelle Schulen gäbe, die Minderjährige für Erpressungen und Morde rekrutieren. Sie hoben außerdem hervor, dass es heute Jungen und Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren gäbe, die Morde begehen. Sollten nicht die notwendigen Mittel ergriffen werden, könnte es bald Meldungen von Kindern zwischen 8 und 10 Jahren geben, die diese Art von Verbrechen ausführten.

Laut den Zahlen, die bis Mitte Juli 2014 vorlagen, berichtete die Zivile Nationalpolizei von 1.416 Minderjährigen, die beim Begehen eines Strafdelikts festgenommen wurden.

Schließlich bekräftigte Refugio de la Niñez, wie sehr es notwendig sei, zu handeln und Veränderungen im System zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu fordern. Ziel dessen müsse es sein, den jungen Menschen Möglichkeiten zu bieten, um die Situation, in der sie leben, verbessern zu können.

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