Grünes Licht für „Todesstraßen“ im Amazonasgebiet

Von Survival International

(Mexiko-Stadt, 27. Januar 2018, desinformémonos).- In Peru wurde ein Gesetz verabschiedet, das mehrere im Amazonasgebiet isoliert lebende indigene Stämme zugrunde richten könnte. Das Gesetz erklärt den Straßenbau in der abgelegenen Region Ucayali zum Gegenstand nationalen Interesses. Ucayali befindet sich im amazonischen Grenzgebiet zwischen Peru und Brasilien, in dem sich die weltweit meisten indigenen Völker ohne Kontakt zur Außenwelt befinden. Sowohl die eigene peruanische wie die internationale Gesetzgebung erkennt ihr Recht auf ihr Land an.

Tatsächlich wurden schon mehrere illegale Trassen gelegt, die das Schutzgebiet der nicht kontaktierten indigenen Völker durchqueren. Die Konsequenzen sind verheerend. Tausende illegale Goldgräber*innen sind in der Region tätig und haben Dutzende von Flüssen mit Quecksilber verseucht. Zudem hat der Bau von Straßen im Amazonasgebiet fast immer einen fatalen Zustrom von Siedler*innen, Holzfäller*innen und Viehzüchter*innen zur Folge.

Papst Franziskus hatte sich erst wenige Tage vor dem besagten Gesetzesbeschluss bei einem Besuch in dieser Gegend zu dem Thema geäußert: „Nie waren [indigene Völker] in ihren Gebieten so bedroht wie heute (…). Wir müssen mit dem alten Muster brechen, das Amazonien als unerschöpfliche Vorratskammer betrachtet, ohne Rücksicht auf seine Bewohner*innen zu nehmen.“

Den isoliert lebenden indigenen Völkern steht eine Katastrophe bevor, wenn ihr Land nicht beschützt wird. Survival fordert die peruanische Regierung auf, ihre Pläne zum Straßenbau innerhalb der Schutzgebiete der isoliert lebenden indigenen Völker zurückzuziehen.

Weitere (ältere) poonal-Texte zur peruanischen Erschließung des Amazonasgebiets findet ihr hier und hier.

CC BY-SA 4.0 Grünes Licht für „Todesstraßen“ im Amazonasgebiet von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.

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