Ex-Chef der ELN rief nach seiner Freilassung zur Unterstützung des Friedensprozesses auf

(Caracas, 02. August 2016, telesur).- Der ehemalige Kommandant der Nationalen Befreiungsarmee ELN (Ejército de Liberación Nacional), Carlos Velandia, bekannt als Felipe Torres, forderte die Kolumbianer*innen nach seiner Freilassung am vergangenen 1. August mittels einer in Umlauf gebrachten Audio-Aufnahme auf, weiterhin für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Land zu kämpfen.

Velandia ließ verlauten, seine Freiheit stelle bereits einen Teilsieg – ein Teilsieg aller Kolumbianer*innen – dar. „Wir werden auch weiterhin für die Freiheit, die Gerechtigkeit und vor allem für den Frieden unseres Landes kämpfen müssen. Und es hat sich bereits gezeigt, dass wir diesen gemeinsam erreichen können.“

Der Ex-Kommandant der ELN, der am 1. August 2016 aufgrund des Beschlusses eines Richters der Stadt Cali im westlichen Departamento Valle del Cauca freigelassen wurde, betonte, dass er bereits ein freier Mann sei, der durch die Straßen der kolumbianischen Hauptstadt Bogota gehe.

Velandia war als Vermittler für das Zustandekommen der Friedensverhandlungen zwischen der ELN und der Regierung von Juan Manuel Santos tätig gewesen. „Wir werden diesen Prozess bald schon mit Ihrer Hilfe zu Ende bringen. Eine herzliche Umarmung und meine unendliche Dankbarkeit“ – mit diesen Worten beendete Torres seine Audio-Ansprache.

Hintergrund

Am 26. Juli 2016 hatte die kolumbianisch Regierung ein Dekret herausgegeben, in dem der Ex-Chef der ELN, Carlos Velandia, und der aufständische Ex-Kommandant Gerardo Antonio Bermúdez, alias „Francisco Galán“, als Vermittler für den Frieden benannt wurden, damit sie „in Freiheit mit der nationalen Exekutive an der Erarbeitung von Friedensstrategien und konkreten Vorschlägen für die Versöhnung“ tätig seien, „vor allem in Bezug auf die Landfrage“, so die Mitteilung des Amtes des Hochkommissars für den Frieden.

Carlos Velandia, alias „Felipe Torres“ wurde am 21. Juni dieses Jahres durch die kolumbianische Migrationsbehörde bei der Einreise auf dem Flughafen von Bogota „El Dorado“ verhaftet. Als Grund für die Verhaftung wurde die vermeintliche Beteiligung an der am 17. September 2000 stattgefundenen Massenentführung von 70 Personen am Kilometer 18 der Strecke zwischen Cali und Buenaventura angegeben.
Velandia hatte immer betont, dass er zum Zeitpunkt der Vorkommnisse, zu ihm zur Last gelegt wurden, im Gefängnis gewesen sei.

Ein Haftbefehl, der aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit erlassen wurde, und aufgrund dessen man Velandia nach einer Festnahme durch den kolumbianischen Staat im Jahr 1994 für zehn Jahr in Haft nahm, zeige, dass es für seine erneute Verhaftung keine faktische Grundlage gäbe, erklärte hierzu der kolumbianische Journalist und Politiker Daniel García Peña.

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