Erstmals Afro-Uruguayerin ins Parlament gewählt

von Pablo Florencio Salazar

(Buenos Aires, 06. November 2014, púlsar).- Die 54-jährige Gloria Rodríguez wird als erste Afro-Uruguayerin ins Parlament einziehen. Die Abgeordnete erklärte, sie selbst sehe ihre Wahl nicht in Verbindung mit ihrer afrikanischen Herkunftslinie, aber ihr sei bewusst, dass ihre Wahl ein Novum sei. „Afro zu sein ist eine Frage der Herkunftslinie. Doch ich ziehe wegen einer Ideologie und einer politischen Position als Abgeordnete ins Parlament ein“, unterstrich Rodríguez.

Rodríguez fordert Ausweitung von Quotenregelung für Frauen

Von den insgesamt fast 3,4 Millionen Einwohner*innen Uruguays bezeichnen sich nach Angaben der letzten Volkszählung aus dem Jahr 2011 rund 8,1 Prozent als Afro-Descendents, also Personen mit afrikanischer Herkunftslinie.

Die Abgeordnete der Nationalpartei (Partido Nacional) sprach sich dafür aus, bei künftigen Wahlen eine Gender-Quote einzuführen. In Uruguay existiert bereits ein Gesetz das vorsieht, dass in den Parlamentslisten mindestens ein Drittel Frauen aufgeführt sein müssen. Hätte es diese Quotenregelung nicht gegeben, sei sie „bereit gewesen, zu kämpfen“, um einen Sitz zu erhalten. Diese Regelung müsse jedoch ausgeweitet werden und sei derzeit noch „notwendig“, so Rodríguez.

Sie unterstrich zudem, sich für die konsequente Umsetzung von Gesetzen zur Verbesserung der Lebensqualität von Behinderten sowie alten Menschen einzusetzen und Adoptionen zu vereinfachen.

Nur 19 Prozent Frauen im neuen Parlament

Die 2009 verabschiedete Quotenregelung wurde 2014 angewandt und sieht vor, dass mindestens 30 Prozent der Abgeordnetensitze von Frauen besetzt werden. Gegenwärtig sind jedoch nur 14 Prozent der Abgeordneten weiblich. Bei den kürzlich abgehaltenen Wahlen wurden neun Senatorinnen und 16 weibliche Abgeordnete gewählt. Damit steigt die Quote auf etwas mehr 19 Prozent im kommenden Parlament.

Die feministische Organisation “Cotidiano Mujer” beglückwünschte die neu gewählten Parlamentarierinnen zu ihrer Wahl, kritisierte jedoch gleichzeitig, dass Frauen in den Fraktionen des Unterhauses weiterhin unterrepräsentiert seien und nicht dem „Platz entsprechen, den Frauen in der Gesellschaft und in der Politik Uruguays einnehmen“.

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