Erstes lateinamerikanisches Land führt gleichgeschlechtliche Ehe ein

(Rio de Janeiro, 22. Juli 2010, púlsar).- Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hat am 21. Juli das Gesetz über die gleichgeschlechtliche Ehe erlassen. Damit ist Argentinien das erste Land in Lateinamerika, das die Ehe zwischen Partner*innen des gleichen Geschlechts zulässt. Cristina Kirchner erklärte, die Gesellschaft sei nun gleichberechtigter als noch eine Woche zuvor.

Während eines feierlichen Aktes im Regierungspalast in Buenos Aires sagte die Präsidentin, das neue Gesetz habe „niemandem etwas genommen, sondern jene haben Rechte erhalten, die sie bislang nicht hatten.“ Es handele sich um mehr als nur ein Gesetz, nämlich um eine soziale Konstruktion quer durch die argentinische Gesellschaft, von vielseitigem und pluralistischem Charakter. Cristina Kirchner zeigte sich überzeugt, dass die Debatte über die gleichgeschlechtliche Ehe in einigen Jahren „absolut anachronistisch“ erscheinen werde. Dem feierlichen Akt der Gesetzesverkündung wohnten Mitglieder des argentinischen Kabinetts, Angehörige der homosexuellen Gemeinde und Ehrengäste bei.

Argentiniens Senat hatte dem Gesetz am 15. Juli zugestimmt. Dem war eine heftige Debatte von rund 15 Stunden Dauer vorausgegangen. Die neue gesetzliche Regelung verleiht homosexuellen Paaren die gleichen Rechte, die heterosexuelle Paare haben in Fragen wie Adoption, Erbschaft und Sozialleistungen. Im Gesetzestext werden die Begriffe „Ehemann und Ehefrau“ nun ersetzt durch den Begriff „Eheschließende“.

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