Erneute Militäroperation in zapatistischen Gemeinden

(Rio de Janeiro, 02. März 2009, púlsar).- In einem Komuniqué gibt die zapatistische Junta der Guten Regierung bekannt, dass das mexikanische Militär erneut in autonome zapatistische Gemeinden in Chiapas vordringt. Wie schon zuvor geschehe das unter dem Vorwand, Anti-Drogen-Operationen durchzuführen.

Das Komuniqué datiert vom 26. Februar und führt aus, es sei in verschiedenen Gemeinden des Munizips San Andrés Sakam Ch´en de los Pobres bei Oventik zu Patrouillenflügen durch Militärhubschrauber und -flugzeuge über zapatistischem Gebiet gekommen. Zudem sei eine Gruppe von Soldaten in das Munizip Santiago del Pinar gekommen und habe bekannt gegeben, man werde eine Operation gegen den Drogenanbau durchführen und Marihuanapflanzungen suchen.

Mehrfach haben die Zapatist*innen darauf hingewiesen, dass diese Anti-Drogenoperationen des Militärs nur ein Vorwand dafür darstellten, autonome zapatistische Gemeinden einzuschüchtern, auszuspionieren und zu kontrollieren. In den zapatistischen Gemeinden gebe es keine Drogen, „alle jemals gefundenen Drogen gehörten anderen Leute, von politischen Parteien und den Paramilitärs in der Region“. Letztere steckten mit hinter der Ausführung der Drogenoperationen der Armee, so die Zapatist*innen.

„Man sieht ganz klar, die Regierung hat den Plan, Krieg gegen uns zu führen“, so die Zapatist*innen. „Wenn die Armee kommt und die Marihuanapflanzen der Paramilitärs sucht, dann reißen sie immer nur die größten Pflanzen aus, lassen den Rest aber stehen. Sie kommen, um selbst zu ernten, sie wissen genau, wohin sie gehen müssen, wem welches Grundstück gehört und die, die wirklich das Marihuana anbauen, bleiben auf freiem Fuß“, beschreibt das Komuniqué der Junta de Buen Gobierno die Abläufe vor Ort.

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