Einbruch bei CIMAC: Schlampige Ermittlungen – keine Tatverdächtigen

(Mexiko-Stadt, 10. Juni 2011, cimac).- Drei Wochen nach dem Einbruch in die Räume der Organisation Kommunikation und Information zum Thema Frauen CIMAC (Comunicación e Información de la Mujer) vom 23. Mai gibt es noch immer keine heiße Spur.

Die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesdistrikts PGJDF (Procuraduría General de Justicia del Distrito Federal) informierte bei einem kürzlich einberaumten Treffen mit der poonal-Partneragentur Cimac, dass es in der Untersuchung des Falles bisher keinerlei Fortschritte gebe.

Bereits zweiter Vorfall in drei Jahren

Der einzige Vorfall dieser Art in den letzten drei Jahren in dieser Gegend sei der vorherige Einbruch bei Cimac am 28. Juli 2008 gewesen, so die Behördenvertreter*innen. Die Staatsanwaltschaft könne jedoch ausschließen, dass es sich bei dem Vorfall um einen gewöhnlichen Einbruch durch eine kriminelle Bande handele, die in diesem Viertel agiert.

Nach Angaben der geschäftsführenden Koordinatorin Lucía Lagunes Huerta, hätten die Täter*innen Schubladen durchwühlt, eine Tür sowie Schlösser aufgebrochen und aus den Räumen der Buchhaltung, der TV-Abteilung, der Verwaltung, der Geschäftsführung und dem Dokumentationszentrum der Nachrichtenagentur Computer, Aufnahmegeräte sowie eine Videokamera mitgenommen.

Zudem seien Kabel für den Zugang zum Internet zerschnitten und ein Stromzähler beschädigt worden. Außerdem hätten die Täter*innen mehrere Auszeichnungen, die Cimac für ihre genderspezifische journalistische Arbeit erhalten hat, auf den Boden geworfen.

Behörden haben Beweismaterial unbrauchbar gemacht

Die Agentur Cimac forderte die Behörden auf, die Ermittlungen für den Überfall von 2008 wieder aufzunehmen. Der damalige Angriff auf die Räume der Agentur ist bis heute ungeklärt und blieb straffrei.

Zwei am Morgen des 20. Mai festgenommene vermeintliche Täter seien aus Mangel an Beweisen frei gelassen worden. Man habe die Täter nicht auf „frischer Tat“ erwischt und die beiden Koffer der Männer, in denen digitale Materialien enthalten gewesen seien, „seien zuvor in der Staatsanwaltschaft von Hand zu Hand gegangen“, so dass die Materialien nicht als Beweis zur eindeutigen Überführung der Täter herangezogen werden könnten, erklärte die PGJDF.

Cimac fordert lückenlose Aufklärung beider Fälle

Der Forderung von Cimac, Videoaufnahmen der U-Bahn einzufordern, sei die Staatsanwaltschaft zwar inzwischen nachgekommen, allerdings “gebe es auf den Bändern keine Bilder, die zur Aufklärung der Vorfälle beitragen könnten”, so die Staatsanwaltschaft.

Cimac erneuerte ihre Forderung nach einer lückenlosen Aufklärung des Vorfalls von vor drei Wochen, ebenso wie eine Wiederaufnahme des bisher straffrei gebliebenen Vorfalls von 2008. Die Straffreiheit des vorherigen Falles habe mit dazu beigetragen, dass sich ein solcher Einbruch habe wiederholen können, kritisierte die Agentur.

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