Curuguaty: Opferangehörige werden weiter verfolgt

von Coordinación Cono Sur

(Buenos Aires, 07. Februar 2014, púlsar).- Unterstützer*innen der „Kommission der Opfer des Massakers von Curuguaty“ haben vor der Generalstaatsanwaltschaft in der paraguayischen Hauptstadt Asunción demonstriert. Ihr Protest richtet sich gegen einen Haftbefehl, den der Staatsanwalt José Zarza gegen drei Mitglieder der Kommission ausgestellt hat. Martina Paredes, Mariano Castro und Darío Acosta wird vorgeworfen, sich ein fremdes Grundstück angeeignet zu haben. Sie hatten auf den Ländereien in Marina Cue eine Farm betrieben, die sowohl zur Selbstversorgung diente als auch zur Erinnerung an ihre Familienangehörigen, die auf demselben Gelände erschossen worden waren.

Am 15. Juni 2012 hatte die Polizei dort eine Siedlung von Bauern geräumt; bei der gewaltsamen Räumung, die als „Massaker von Curuguaty“ bekannt wurde, starben 17 Menschen – elf Bauern und sechs Polizisten.

Besitzverhältnisse weiter ungeklärt

Noch immer ist nicht juristisch geklärt, wem die Ländereien gehören. Die Firma, die das Gelände für sich beansprucht, heißt Campos Morombí. Sie gehört zur Riquelme-Gruppe, die sich im Besitz des inzwischen verstorbenen Politikers der Colorado-Partei, Blas Riquelme befindet.

Die Demonstrant*innen beklagten die Verfolgung, der die Mitglieder der Opferkommission ausgesetzt seien. Zudem erinnerten sie an den Aktivisten und wichtigen Zeugen des Massakers, Vidal Vega, der 2012 ermordet worden war.

Im Fall des Massakers wird lediglich gegen zwölf Bauern prozessiert, die vom Staatsanwalt Jalil Rashid angeklagt worden sind. Das Massaker von Curuguaty war Auslöser für den politischen Prozess, durch den in Rekordzeit der damalige Präsident Fernando Lugo entmachtet wurde.

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