CARIPASS – Gemeinsamer Reisepass der CARICOM-Staaten für Juli 2010 geplant

(Havanna, 14. März 2010, prensa latina).- Ein gemeinsamer Reisepass für die Mitgliedsstaaten des karibischen Regionalbündnisses CARICOM (Caribbean Community and Common Market) könnte ab 1. Juli dieses Jahres eingeführt werden. Damit soll die regionale Integration gestärkt werden. Eine entsprechende Übereinkunft wurde während der XXI. Versammlung der CARICOM in Roseau, der Hauptstadt der kleinen Inselrepublik Dominica, von Regierungsvertreter*innen unterzeichnet.

Besitzer*innen eines solchen Reisepasses sollen an Flughäfen und Schiffs-Terminals schneller abgefertigt werden, da sie bereitgestellte Check-In-Automaten hierfür nutzen können. Das Reisedokument wird elektronisch gelesen und den digitalen Fingerabdruck mit einer Gesichtserkennung kombinieren.

Der Pass soll alternativ für Staatsbürger*innen der Region über 16 Jahre angeboten werden. Es wird zwei Ausführungen mit jeweils einer Gültigkeit von einem bzw. drei Jahren geben. Die Kosten für den Pass werden sich an den international üblichen Standards orientieren.

Nach Aussagen der geschäftsführenden Leiterin der Behörde für die Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen und Kriminalitätsbekämpfung IMPACS (Implementation Agency for Crime and Security), Lynne Anne Williams, hätten bereits sechs Staaten das Abkommen ratifiziert. Um welche Staaten es sich dabei handelt, gab sie allerdings nicht bekannt. Wenn die jeweiligen Parlamente der Übereinkunft zugestimmt und die notwendigen rechtlichen Schritte zur Einführung des Passes eingeleitet hätten, könnte der CARIPASS eingeführt werden, versicherte die Beamtin. CARICOM werde binnen weniger Wochen in allen Mitgliedsstaaten mit einer Werbekampagne für den Pass beginnen.

Im 1973 gegründeten Staatenbündnis CARICOM sind gegenwärtig die 15 Staaten Antigua und Barbuda, Bahamas, Belize, Dominica, Granada, Guyana, Haiti, Jamaika, Montserrat, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Surinam und Trinidad und Tobago als Vollmitglieder vertreten. Anguilla, die Britischen Jungferninseln und die Turks- und Caicosinseln sind als assoziierte Mitglieder im Bündnis vertreten. Der Verbund wurde gegründet, um die ökonomische Entwicklung der Region zu forcieren und zu koordinieren und den Handel mit Partnern außerhalb der Karibik zu stärken.

Zur wirtschaftlichen Integration wurde der Karibische Gemeinsame Markt CCM (Caribbean Common Market) begründet, der seit dem 1. Januar 2006 in Kraft ist. Er bildet eine Zollunion mit einem gemeinsamen Außenzolltarif. Zwischen den Mitgliedsstaaten bestehen außerdem Doppelbesteuerungsabkommen und Kooperationen im Bereich der Entwicklungsplanung und zur Förderung der Industrialisierung.

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