Bribri-Indigene zeigen Eindringen von US-Militärs in ihr Territorium an

(Venezuela, 31. Oktober 2013, telesur-poonal).- Indigene des Volkes Bribri haben zum zweiten Mal in diesem Jahr das Eindringen von US-Militärs in ihr Territorium denunziert. Laut der Vereinigung für die integrale Entwicklung des Bribri-Territoriums in Talamanca (Provinz Limón), seien US-Armeeangehörige am vergangenen 29. Oktober in die Gemeinde Coén eingedrungen und hätten dort für Unruhe und Angst unter den Bewohner*innen gesorgt.

Es seien drei Hubschrauber gelandet, diese jedoch nach wenigen Stunden wieder abgeflogen, berichtet die costa-ricanische Online-Ausgabe der Zeitung „El País“. Der Grund für die Landung sei den Bribri unbekannt.

Die Einwohner*innen von Alto Coén häten daraufhin die Bewohner*innen verschiedener Nachbargemeinden informiert und die Sicherheitskräfte von Talamanca sowie die Staatsanwaltschaft konaktiert, um den Vorfall anzuzeigen, so die Indigenen. Man habe deshalb erwartet, dass Funktionär*innen der staatlichen Sicherheitskräfte vor Ort eintreffen würden, um den Sachverhalt der Anzeigen zu prüfen. Leonardo Buitrago, ein Sprecher der Bribri erklärte, die Invasion der Militärs sei „ein Angriff auf die Sicherheit und die Kultur der indigenen Völker“.

Topographische Messungen und Bibeln

Die US-Militärs, so Buitrago weiter, bewegten sich im Rahmen des US-amerikanischen Comando Sur, unterstützt vom Bürgermeister des Regierungsbezirks, in der Region. Diese Informationen seien von offizieller Seite allerdings noch nicht bestätigt worden.

Am 30. Juni dieses Jahres war ein ähnlicher Hubschrauber mit acht Personen, die sich als „evangelikale Missionare“ ausgaben, in Alto Coén gelandet und startete erst am 4. Juli wieder. Die Personen aus dem Hubschrauber verschenkten in verschiedenen Gemeinden Bibeln. Sie nahmen aber auch topographische Messungen vor.

“Evangelikale Missionare” – die nicht beten wollen

Die vorgeblichen “Missionare” hätten Uniformen getragen, die sie als Soldaten auswiesen. Neben der technischen Ausrüstung die sie mit sich führten (Metalldetektoren, Radargeräte, Fotoapparate und GPS-Geräte) und die normalerweise von ihnen für topographische Studien verwendet wurden, hätten sie ebenfalls einige Stich- und Schusswaffen mit sich geführt.

Laut Buitrago seien die Militärs darin geschult gewesen, in den Bergen zu überleben und tranken kein Flusswasser, sondern gewannen es aus Bambuspflanzen. Auch seien sie nicht auf Bitten der Indigenen nach Gebeten eingegangen, wie es evangelikale Missionare sonst zu tun pflegten, berichtet der Sprecher der Bibri.

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