Ausweitung von Gesundheitsprogrammen in den ländlichen Raum soll Mutter–Kind–Sterblichkeit senken

(Havanna, 26. Mai 2009, prensa latina).- Der bolivianische Gesundheitsminister Ramiro Tapia gab am 26. Mai bekannt, dass die Regierung 800 junge Ärzte und Ärztinnen einstellen werde, um Gesundheits– und Vorsorgeprogramme in ländlichen Gegenden auszuweiten, wo derartige Dienstleistungen bisher nicht zur Verfügung stehen.

Wie Tapia weiter mitteilte, werde es in den kommenden Wochen eine öffentliche Ausschreibung in Zusammenarbeit mit den regionalen Gesundheitszentren in den Departements (Sedes) geben, wo die erforderlichen Voraussetzungen spezifiziert würden.

Der Gesundheitsminister deutete an, dass diese Initiative frisch graduierten Berufsanfänger*innen eine Anstellung garantieren würde.

Die Präsenz von Mediziner*innen in den unzugänglichen Gegenden Boliviens werde die Senkung bestimmter Kennzahlen im Gesundheitsindex, etwa der Mutter–Kind–Sterblichkeit, bewirken, betonte der Minister.

Zuvor hatte Tapia bereits erklärt, dass die Regierung es als ihre Aufgabe betrachte, diese seit über 20 Jahren nahezu unverändert erschreckend hohe Kennzahl zu senken. Um die Mutter–Kind–Sterblichkeit wirkungsvoll zu bekämpfen, wurde durch ein Dekret des Präsidenten die Einführung des Mutter–Kind–Bonus beschlossen, dessen Auszahlung nun in neun Bezirken des Landes beginnt.

Dieses von Evo Morales verabschiedete Bonus–Programm beinhaltet die Finanzierung von vorgeburtlichen Beratungen, Geburtshilfe sowie 14–tägiger Kontrolluntersuchungen der Säuglinge.

Tapia äußerte andererseits sein Bedauern, dass viele Frauen in Bolivien keine Gesundheitszentren aufsuchen würden, ein Phänomen, das vor allem in ländlichen Gegenden die medizinische Versorgung erschwere, wo sich kaum 33 Prozent aller Frauen während der Schwangerschaft ärztlich betreuen ließen.

Aus diesem Grund starteten die Gesundheitsbehörden eine Kampagne zur Förderung der Bereitschaft, während der Schwangerschaft die ärztliche Betreuung der Gesundheitszentren in Anspruch zu nehmen.

Nach Ansicht des Gesundheitsministers schließen die beiden Projekte eine Lücke in der Gesundheitsversorgung des Andenstaats.

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