Archäolog*innen entdecken 2.500 Jahre altes Maya-Grab

(Venezuela, 25. Oktober 2012, telesur-poonal).- Wie erst jetzt bekannt wurde, haben Archäolog*innen im Juni dieses Jahres auf dem Gelände der Ruinenstätte Takalik Abaj (Departement Retalhuleu) das 2.500 Jahre alte Grab eines Maya-Herrschers gefunden. Der Tote war mit vielen kostbaren, unter anderem aus Jade gefertigten Beigaben bestattet worden.

 

So zeigt zum Beispiel eine Halskette eine menschliche Figur mit dem Kopf eines Geiers. Das Schmuckstück wird grob auf die Jahre 700 bis 400 vor Christus datiert. Die Forscher*innen stießen in einem Erdloch mit Nord-Süd-Ausrichtung auf die Grabstätte. In dem 180 Kilometer südwestlich von Guatemala-Stadt im Gemeindebezirk El Asintal gelegenen Gebiet, das als archäologischer Nationalpark geführt wird, hatten viele Jahre zuvor bereits Ausgrabungen stattgefunden.

Wiege der Maya-Kultur?

Der Leiter des Forschungsteams, Miguel Orrego Corzo erklärte, es könne sich bei der Fundstätte um einen jener Orte handeln, an denen die Maya-Kultur ihren Anfang nahm. Ohne jeden Zweifel habe man es mit einem bedeutenden Herrscher zu tun. Es sei das älteste bisher in dem Gebiet gefundene Grab. Die Wissenschaftler*innen datieren die erste Besiedlung der Stätte etwa auf das Jahr 1200 vor Christus.

Der Kunsthistoriker Jeff Kowalski, Professor an der staatlichen Northern Illinois University in DeKalb, der sich auf die Maya-Kultur spezialisiert hat, zieht aus dem Fund einen weitergehenden Schluss: „Das Vorhandensein von Jade in diesem Grab verweist darauf, dass der Bestattete eine herausragende Stellung innehatte“. Takalik Abaj müsse demzufolge ein bedeutendes politisches Führungszentrum gewesen sein, das in enger Verbindung mit der mesoamerikanischen Olmeken-Kultur gestanden und mit diesen regen Handel betrieben habe. Die Olmeken siedelten damals entlang der Pazifikküste.

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