Amnesty International fordert Schutzmaßnahmen für Lydia Cacho

(Mexiko-Stadt, 05. Juli 2011, cimac).- Nachdem die Journalistin Lydia Cacho sowohl in Spanien als auch in Mexiko erneut Morddrohungen erhalten hat, forderte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International von der mexikanischen Regierung, Schutzmaßnahmen für die Journalistin zu ergreifen.

Cacho, die in Cancun lebt, habe Mitte Juni zunächst per E-Mail eine Morddrohung erhalten, die an die Lydia-Cacho-Stiftung in Madrid ging. Die Stiftung unterstützt Korruptionsopfer. Wenige Tage später habe Cacho einen Anruf bekommen, heißt es in einer Eilaktion von Amnesty International.

Anzeige in Spanien und Mexiko erstattet

Beide Drohungen bezogen sich auf Cachos journalistische Arbeit. Wenn sie ihren Mund nicht halte, werde sie umgebracht. Diese Drohungen seien die letzte Warnung, seien Inhalte der Drohungen gewesen. Sowohl bei der mexikanischen Polizei (Dirección General de la Policía) als auch bei der spanischen Guardia Civil sei daraufhin Anzeige erstattet worden, so die Menschenrechtsorganisation.

Lydia Cacho hatte 2005 das Buch „Los demonios del Edén“ (“Die Dämonen des Paradieses”) veröffentlicht, in dem sie über einen Kinderpornographiering berichtet, der mutmaßlich mit Wissen und unter dem Schutz von Politiker*innen und Geschäftsleuten in den Bundesstaaten Quintana Roo und Puebla operierte. Seither wurde sie mehrfach bedroht und schikaniert.

Veröffentlichungen über Netzwerke der Kinderpornographie

Aufgrund von Verleumdungsklagen und unrechtmäßigen Verfahren war Cacho im Dezember 2006 vorübergehend inhaftiert und wurde bedroht und drangsaliert. Nach diesem Vorfall veröffentlichten Medien Mitschnitte von Telefongesprächen, die ehemalige hohe Regierungsangehörige des Bundesstaates Puebla mit der Inhaftierung und Drangsalierung von Lydia Cacho in Verbindung brachten.

Auch in den folgenden Jahren erhielt die Journalistin weitere Drohungen. Manche davon sollten Vergeltungsmaßnahmen für ihre Arbeit als Journalistin und Menschenrechtsverteidigerin in einem Frauenhaus in Cancún sein, so Amnesty International.

CIDH fordert staatlichen Schutz für Cacho

Cacho veröffentlichte im vergangenen Jahr ein weiteres Buch. In „Esclavas del poder“ (Sklavinnen der Macht) deckte sie 2010 erneut einen Frauen- und Mädchenhandelsring auf und nennt Namen von mutmaßlich an diesen kriminellen Netzen beteiligten Personen.

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