Vizepräsident Chehade lässt Amt wegen Korruptionsvorwürfen ruhen

(Venezuela, 09. November 2011, telesur/amerika21/poonal).- Der zweite Vizepräsident Perus, Omar Chehade, hat am 8. November bekannt gegeben, dass sein Amt für die Dauer einer Untersuchung wegen Vetternwirtschaft ruhen lassen werde. Einen Rücktritt lehnte er ab. Diesen Schritt hatte ihm Präsident Ollanta Humala am Wochenende zuvor in einer Fernsehsendung nahegelegt. Chehade beschädige sonst das Image der Regierung, so Humala.

Chehade wird vorgeworfen, seinen Einfluss geltend gemacht und nicht legitime Mittel angewendet zu haben, um die Räumung der Zuckerkooperative Andahuasi und deren Übereignung an die Wong-Gruppe zu bewirken. Dem Vizepräsidenten wird außerdem vorgeworfen, bei der Lizenzvergabe für den zweiten Bauabschnitt einer Zugstrecke im Wert von 583 Mio. US-Dollar nicht objektiv entschieden zu haben.

Chehade spricht von „Lynchkampagne“

Chehade, der früher selbst für Korruptionsbekämpfung zuständig war, spricht von einer „Lynch-Kampagne“ gegen ihn. „Einige wollen mein öffentliches Ansehen zerstören, ohne meine herausragende Rolle bei der Korruptionsbekämpfung zu sehen“, so der Politiker und Anwalt. Er war von 2005 bis 2008 als Berater für eine Untersuchungskommission zur Korruptionsverfolgung tätig und leitete zeitweise die Verfahren zur Auslieferung gegen Ex-Präsident Alberto Fujimori und den ehemaligen Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos.

Chehade ist Mitglied der Partei „Gana Peru“ von Präsident Ollanta Humala. Die Aufgaben von Chehade übernimmt nun vorerst Parlamentspräsident Daniel Abugattás. Ungeachtet der Untersuchungen will Chehade jedoch sein Mandat als Kongressabgeordneter weiter wahrnehmen.

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