Rückgang von HIV/Aids in der Karibik

(Lima, 25. November 2011, noticias aliadas/poonal).- Das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (UNAIDS) veröffentlichte vergangenen November einen neuen Bericht aus dem hervorgeht, dass die Infektionsraten im Karibikraum zurückgegangen sind. Demnach ist Aids nach wie vor ein großes Problem in der Region, jedoch scheint sich die Situation insgesamt gebessert zu haben. Die Karibik gilt nach dem afrikanischen Raum südlich der Sahara als Region mit der höchsten HIV/Aids-Rate. In der Karibik sind 0,9 Prozent der Bevölkerung erkrankt. Rund 200.000 Menschen lebten laut der UN-Organisation im Jahr 2010 mit HIV.

Gegenüber dem Jahr 2001 ist dies ein Rückgang um 1 Prozentpunkt. In ihrem Bericht für den Weltaidstag 2011, betonte UNAIDS, dass die Neuinfektionen im karibischen Raum, im Vergleich zu den Zahlen des Jahres 2001, um ein Drittel zurückgegangen seien. „In der Dominikanischen Republik und in Jamaika ist die Zahl der Neuerkrankungen um 25 Prozent zurückgegangen, in Haiti um etwa 12 Prozent“ heißt es im Bericht. Zudem sei die Zahl der Erkrankten in den Ländern der Region sehr unterschiedlich. Während in Kuba nur 0,1 Prozent der Bevölkerung an HIV erkrankt sind, seien es in den Bahamas 3,1 Prozent der Erwachsenen, so ein Factsheet von UNAIDS, basierend auf Zahlen aus dem Jahr 2009.

Besserer Zugang zu Prävention und Behandlung

Durch den Rückgang von Neuerkrankungen mit HIV insgesamt sowie bessere Zugangsmöglichkeiten zu Präventionsangeboten für schwangere Frauen, sind vor allem die Neuinfektionen und Todesfälle bei Kindern sehr stark zurückgegangen.

Laut UNAIDS wird das Virus in der Karibik meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, „vor allem bei bezahltem“ Sex, so die Organisation. Besonders hohe Infektionsraten habe man bei weiblichen Sexarbeiterinnen in der dominikanischen Republik (4 Prozent), Jamaika (9 Prozent) und Guyana (27 Prozent) festgestellt, heißt es in dem Factsheet von UNAIDS weiter.

Erfolge der antiretroviralen Behandlung

In Lateinamerika ist die Infektionsrate unverändert geblieben, rund 1,5 Mio. Menschen leben in Mittel- und Südamerika mit HIV. Die Zahl der Neuinfektionen bei Kindern unter 15 Jahren, sei jedoch zurückgegangen und habe im Jahr 2009 bereits bei nur noch rund 4.000 Kindern gelegen. Etwa 0,4 Prozent der Gesamtbevölkerung sind in Lateinamerika erkrankt, das ist derselbe Prozentsatz wie im Jahr 2001.

Die antiretrovirale Therapie hat es zudem möglich gemacht, die Lebenserwartung vieler Menschen, die das HI-Virus in sich tragen, zu verlängern. „Der Zuwachs an HIV-Patienten, die eine antiretrovirale Behandlung erhalten, hat mit dazu beigetragen, die Zahl der mit Aids in Verbindung stehenden Todesfälle zu senken. Mehr als ein Drittel aller erwachsenen HIV-Kranken, die 2010 in der Region lebten, waren Frauen“, heißt es in dem Bericht.

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