Protestieren ist menschlich

(Montevideo, 25. August 2011, la diaria).- „Eine Sache ist es, zu demonstrieren. Eine andere, zu versuchen das Land zu paralysieren“, erklärte am 24. August der chilenische Präsident, Sebastián Piñera, genervt vom 48-stündigen Generalstreik, der von Demonstrationen Tausender Menschen im ganzen Land begleitet wurde.

 

Die Maßnahmen wurden vom Zentralen Gewerkschaftsverband CUT (Central Unitaria de Trabajadores ergriffen, um die Student*innen bei ihrem Kampf um ein kostenloses und qualitativ hochwertiges öffentliches Bildungssystem sowie um eine Verfassungsreform zu unterstützen, die dann eine Volksbefragung bezüglich des Bildungswesens ermöglichen würde.

Zu diesen Forderungen fügten der Gewerkschaftsverband und andere soziale Organisationen, die zum Streik aufgerufen hatten, noch die Forderung nach Änderungen in der Wirtschafts- und Steuerpolitik und einer stärkeren Kontrolle des Staates über die Ressourcen des Landes hinzu. Die Politik müsse zudem den Zugang zu Wohnraum und Gesundheitsversorgung sicherstellen.

Angesichts des sich immer stärker ausweitenden Konfliktes bat Piñera die Oppositionsparteien der Concertación „die Lage nicht zu verschlimmern“ und erklärte, seine Regierung sei bereit, mit den Führungskräften der CUT und der Studentenbewegung zu verhandeln. Der Unterstaatssekretär des Innenministeriums, Rodrigo Ubilla erklärte unterdessen, bei den Demonstrationen habe es „Zwischenfälle“ gegeben. 35 Personen wurden verhaftet. Es gab elf Verletzte, neun davon waren Polizisten.

(Artikel aus der uruguayischen Tageszeitung „la diaria“ vom 25. August 2011)

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