Indigene Kinder leiden unter chronischer Unterernährung

(Rio de Janeiro, 19. Oktober 2010, púlsar).- Laut einem Bericht des UN-Entwicklungsprogramms PNUD (Programa de las Naciones Unidas para el Desarrollo) leiden 38 Prozent der Kinder indigener Völker an chronischer Unterernährung. Das Dokument wurde am 18.10.2010 von den UN vorgestellt und vom Büro für Entwicklung der indigenen Völker Mexikos erarbeitet. Der Bericht macht deutlich, dass die Mitglieder der indigenen Gemeinden unter unzulänglichen Bedingungen leben. Demnach haben 90 Prozent der indigenen Gemeinden keinen ausreichenden Zugang zu Bildung, Gesundheitswesen und Wohnraum noch zu grundlegende Dienstleistungen. Die Hälfte der indigenen Frauen hat keinen Grundschulabschluss.

Laut Angaben aus dem Jahr 2010 sterben von 10.000 Neugeborenen circa 228. Diese Zahl werteten die Vereinten Nationen als „erhöht und den Schätzungen für einige afrikanische Länder ähnlich“. Auch sei die Sterblichkeit von Müttern sehr hoch. Der Leiter des UN-Entwicklungsprogramms, Magdy Martínez Solimán beklagte, dass Mexiko eine „historische Schuld den Indigenen gegenüber“ habe. Dies rühre von einer „Serie von Verletzungen“ her, da die Indigenen ihres Landes und ihrer Rechte beraubt worden seien.

Mexiko erneut wegen Menschenrechtsverletzungen verurteilt

Währenddessen verurteilte die Interamerikanische Menschenrechtskommission CIDH den mexikanischen Staat erneut wegen Rechtsverletzungen. So machte die CIDH (Corte Interamericana de Derechos Humanos) den mexikanischen Staat für die Verwaltigung von Valentina Rosendo Cantú und Inés Fernández Ortega mitverantwortlich. Beide stammen aus der Gemeinde Tlapanecas im Bundesstaat Guerrero. Die Frauen waren von Angehörigen des Militärs geschlagen und sexuell missbraucht worden.

Zudem, so die CIDH weiter, sei der mexikanische Staat verantwortlich für die Verletzung juristischer Rechte. Daher solle er „innerhalb einer angemessenen Frist Untersuchungen anstellen, um die Verantwortlichen zu bestrafen.“ Im Gespräch mit Radio Bemba erklärte Frau Cantú, dass „es viele Frauen gibt, die vom Militär vergewaltigt werden, aber keine Anzeige erstatten“. Das Opfer erklärte, dass „dies aus Schamgefühl und mangelnden Spanischkenntnissen“ geschehe.

(Foto: Radio Bemba)

Weitere Infos: www.undp.org.mx

 

Das Interview mit Valentina Rosendo Cantú kann hier nachgehört werden (Spanisch)

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