Indígenas steigen aus REDD-Programm der UNO aus

(Lima, 21. März 2013, servindi-púlsar).- Der Dachverband der Indigenen Panamas COONAPIP (Coordinadora Nacional de Pueblos Indígenas de Panamá) ist aus dem Projekt REDD (Reducción de Emisiones por Deforestación y Degradación), einer UN-Initiative zur Verringerung von Emissionen aus Entwaldung und zerstörerischer Waldnutzung in Panama (UN-REDD/ANAM), ausgestiegen. Der Indigenenverband begründete seine Entscheidung mit dem Vorwurf, das UN-Projekt setze sich nicht ausreichend für den Respekt der Rechte indigener Völker und für ihre Beteiligung an dem Projekt ein.

Marginalisierung statt Teilhabe

Bereits im Jahr 2009 hatte Coonapip moniert, dass die panamaische Regierung gemeinsam mit dem Programm UN-REDD und dem Fonds FCPF Konsultationen durchgeführt habe, die weder den nationalen noch den internationalen Regelungen entsprachen.

In einer Ende März 2013 veröffentlichten Erklärung fordert der Dachverband nun sogar Schutzmaßnahmen vor möglichen Auswirkungen eines UN-REDD-Programms in Panama. Coonapip kritisiert zudem in seiner Rücktrittserklärung vom Februar 2013, dass das UN-Programm und die Regierung in der Vorbereitungsphase „versucht haben, die kollektive Beteiligung der sieben indigenen Völker und zwölf nationalen traditionellen Strukturen der indigenen Völker, die in der Coonapip vereint sind, zu marginalisieren“.

Durch juristische und administrative Hindernisse sei ein Durchführungsplan der Coonapip (Conapip Peip) behindert worden, der unter anderem Garantien und Schutzmechanismen für die indigenen Völker vorsah. Auch die Kommunikation mit den anderen Beteiligten sei ins Stocken geraten.

Kein Interesse der UN-Mitarbeiter*innen an Einhaltung indigener Rechte

Die Coonapip kündigte in ihrer Erklärung an, Klagen auf den UN-Klimakonferenzen (COP) und bei internationalen Gremien und Geldgebern zu lancieren, um rechtliche Garantien für ihre indigenen Völker zu erreichen. Coonapip beschuldigt zudem UN-Funktionär*innen und die panamaische Regierung, an den indigenen Organisationen vorbei mit Gemeindemitgliedern verhandelt und mit in Aussicht gestellten Geldern des Programms eine Spaltung der Indigenen bewirkt zu haben.

Es seien Konsultationen durchgeführt worden, die in der Folge eine Privatisierung der Wälder Panamas zur Folge hätten, so die Dachorganisation. Das UN-REDD-Programm sei lediglich darauf ausgerichtet, aus den Kohlenstoff-Credits Nutzen zu ziehen. Dass dabei die angestammten Rechte indigener Völker gefährdet würden, spiele für die Organisator*innen des Programms keine Rolle.

UN-Mitarbeiter*innen entgegneten hierauf, der Schutz der territorialen Rechte indigener Völker, die nicht über kollektive Landtitel verfügen, zähle nicht zu den Prioritäten des Programms.

 

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