Drahtzieher hinter dem Auftragsmord an Berta Cáceres weiterhin frei

(Berlin, 7. Dezember 2018, poonal).- Am 28. November hat das Gericht in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa sieben Männer wegen des Mordes an der Umweltaktivistin Berta Cáceres verurteilt. Die Aktivistin für Umwelt und indigene Rechte wurde am 2. März 2016 in ihrem Haus erschossen. Das Gerichtsverfahren wurde international sehr misstrauisch begleitet, vor allem wegen des Ausschlusses der Betroffenen und der Verzögerungen bei den Verhandlungen.

Berta Cáceres hatte die Proteste gegen den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca angeführt, da dieser zu negativen Auswirkungen auf die Territorien der indigenen Lenca und ihre Wasserversorgung führte. Das Kraftwerk wurde am Fluss Gualcarque gebaut, der für die Lenca als heilig gilt.

Expert*innen der UNO billigten in einer Pressemitteilung die Gerichtsurteile gegen die Mörder der Aktivistin. Gleichzeitig bemängelten sie, dass die Drahtzieher des Mordes weiterhin auf freiem Fuß seien. „Auch wenn wir das Urteil des Gerichts positiv bewerten, sind wir besorgt, dass gegen die Drahtzieher, die den Mord in Auftrag gegeben und bezahlt haben, nicht ermittelt wird, sie nicht vor Gericht gestellt und bestraft worden sind“, gaben die UNO-Expert*innen an. „Wir rufen die honduranischen Behörden auf, im Fall Berta Cáceres für umfangreiche und transparente Gerechtigkeit zu sorgen“, fügten sie hinzu.

Die Expert*innen betonten, der honduranische Staat sei dafür verantwortlich, allen Menschenrechts-Aktivist*innen in Honduras effektiven Schutz zu bieten, ohne den die Aktivist*innen ihre Arbeit nicht ausführen könnten. Das gelte vor allem für die Verteidigung der Rechte der Indígenas und der Umwelt, sowie der Verteidigung der Territorien.

Das Strafmaß soll am 10. Januar 2019 verkündet werden. Bis dahin sollen die Verurteilten in Haft bleiben.

Einen ausführlicheren Bericht findet ihr hier.

 

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