Bereits 31 Morde an Gewerkschafter*innen im Jahr 2010

(Buenos Aires, 18. Juni 2010, púlsar).- In diesem Jahr wurden in Kolumbien bereits 31 Gewerkschafter*innen umgebracht. 56 weitere haben Drohungen von Paramilitärs erhalten. Außerdem wurden vier Attentate verübt. Dies teilte der Gewerkschaftsdachverband CUT (Central Unitaria de Trabajadores) mit.

Morde an Gewerkschaftsaktivist*innen hätten in Kolumbien systematischen Charakter, so die CUT weiter. Damit widerspricht die Organisation der Regierungsposition. Die Regierung Uribe hatte am 18. Juni erklärt, im vergangenen Jahr seien nur 28 Gewerkschafter*innen ermordet worden, und nicht 48, wie aus einem Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes CSI (Confederación Sindical Internacional) hervorgeht, der am 16. Juni veröffentlicht worden war.

Uribe widersprach damit auch insgesamt dem Bericht der CSI, der Kolumbien als das Land ausweist, in dem 2009 weltweit die meisten Gewerkschafter*innen ermordet worden sind. Uribe unterstrich seine Position mit dem Argument, dass die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen ILO die Bemühungen des Landes anerkannt und daher Kolumbien von einer „schwarzen Liste“ gestrichen habe. Auf dieser Liste hatte das Land gestanden, weil es Gesetze des Arbeits- und Gewerkschafts- und Unternehmensrechts nicht eingehalten hatte.

Die CUT hält der Regierung jedoch vor, falsche Angaben bei der ILO gemacht zu haben, um von der “schwarzen Liste” gestrichen zu werden. Alberto Venegas Zuluaga, Leiter der Abteilung für Menschenrechte bei der CUT, versicherte, die Regierung versuche weiterhin die Verletzung von Gewerkschaftsrechten zu vertuschen: „Das Recht auf Leben wird nicht respektiert“, erklärte der Gewerkschafter gegenüber der venezolanischen Presseagentur TeleSur.

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