15jähriger Mapuche aus Temucuicui verhaftet

von Werken Kvrrvf

(Ercilla, 23. Mai 2011, Agentur Medio a Medio).- Am 29. April gegen 16 Uhr wurde der 15jährige Patricio Queipul Millanao gewaltsam festgenommen. Er ist Angehöriger der autonomen Mapuche-Gemeinde Temucuicui und Neffe des Gemeindevorstehers Víctor Queipul Huaiquil.

Nach Angaben eines Augenzeugen befand sich Patricio auf dem Weg in seine Heimatgemeinde. Als er sich dem Haus seiner Angehörigen näherte, stürzten sich plötzlich mehrere Polizisten in Zivil auf ihn, die sich bis dahin zu beiden Seiten des Weges versteckt gehalten hatten. Patricio wurde zu Boden geworfen und gezwungen, in eines der Polizeiautos einzusteigen, die sich unmittelbar nach dem Überfall auf Patricio näherten. Der Junge wurde in das zweite Kommissariat der Stadt Collipulli verbracht.

Zuvor mehrfach angegriffen

Der 15jährige Patricio Queipul Millanao war bereits mehrfach von Polizisten angegriffen und verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft legt ihm verschiedene Anschläge zur Last, die in der Region verübt wurden, insbesondere soll er an den Vorfällen im Oktober 2009 in der Mautstation im Bezirk Púa der Stadt Victoria beteiligt gewesen sein. Seither wird wegen illegaler Vereinigung, räuberischer Erpressung, Brandstiftung und versuchtem Totschlag ermittelt. Patricio lebte seit 2009 im Untergrund.

Mit ihm wurden neun weitere Mapuche der Gemeinde Cacique Jose Guiñon und der Autonomen Gemeinde Temucuicui angeklagt. Sie befinden sich seit einem Jahr und sieben Monaten in Untersuchungshaft.

Auf ihre Nachfragen erhielten Patricios Verwandte nach seiner Verhaftung keinerlei Auskünfte von der Polizei. Es wurde lediglich erklärt, dass gegen den Jungen eine Anklage nach dem Antiterrorgesetz vorliege.

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