Radio La Voz wird von der Liste der peruanischen Radios gestrichen

(Buenos Aires, 30. März 2010, púlsar).- Der Lokalsender Radio La Voz de Bagua wurde auf Anordnung des peruanischen Ministeriums für Transport und Kommunikation von der Liste der Sender gestrichen. Wie der Leiter der Sendestation Carlos Flores mitteilte, hatte das Ministerium in einer Veröffentlichung per Internet den Namen Radio La Voz von der Frequenz 102,1 entfernt.

Gegenüber dem landesweiten Radioverband CNR (Coordinadora Nacional de Radio) äußerte Flores, dieser Vorgang sei rechtswidrig, da der Entzug der Lizenz noch in der Schwebe sei. Er gehe davon aus, dass man Radio La Voz von der Liste gestrichen habe, um die Frequenz zu verkaufen. Um einen Schritt von solcher Tragweite in die Wege zu leiten, hätte man zumindest die gerichtliche Entscheidung abwarten müssen.

Bereits im Anschluss an die Unruhen in Bagua am 5. Juni 2009 hat das Ministerium dem Lokalsender die Lizenz entzogen. Seinerzeit wurden technische Aspekte ins Feld geführt, um das Sendeverbot zu rechtfertigen. Die Mitarbeiter*innen des Senders hatten jedoch immer wieder darauf hingewiesen, dass es eigentlich darum gegangen sei, oppositionelle Medien zum Schweigen zu bringen.

Erst Ende März war Radio La Voz de Bagua mit dem Preis der Meinungsfreiheit ausgezeichnet worden. Die britische Institution Index on Censorship (Zensur auf dem Index) würdigte damit den konsequenten Kampf des Radios für die Verteidigung des Rechts auf freie Meinungsäußerung.

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