Premierministerin will Jamaika in eine Demokratie umwandeln

(Havanna, 25. Februar 2013, prensa latina).- Jamaikas Premierministerin Portia Simpson-Miller hat Ende Februar erneut bekräftigt, es sei Ziel ihrer Regierung, Jamaika in eine Republik umzuwandeln und die Vormachtstellung der britischen Regierung unter Elizabeth II. zu beenden. In einem Interview mit dem Jamaica Observer erklärte Simpson-Miller, es sei Zeit für einen Paradigmenwechsel. Die Insel sei nun schon seit längerem keine britische Kolonie mehr.

„In unserem Land hat inzwischen einiges an Entwicklung stattgefunden, und es ist Zeit für weitere Schritte. Nach mittlerweile 50 Jahren Unabhängigkeit sollten die Jamaikaner*innen eine Entscheidung treffen. Die neuen Zeiten erfordern grundlegende Veränderungen“, so Simpson-Miller. „Die Queen ist eine bewundernswerte Frau, die ich sehr verehre. Ich bin wahrscheinlich ihr größter Fan, aber die Entscheidung, sich von ihr loszusagen, hat das Volk getroffen.“

Drohungen aus London

Die Premierministerin reagierte damit auf eine Äußerung von Shaun Bailey, Berater des britischen Premiers David Cameron. Dieser hatte von „Konsequenzen“ gesprochen, falls Kingston sich von der britischen Krone lossage. Bailey, konservativer britischer Politiker mit jamaikanischem Hintergrund, hatte bei den Wahlen 2007 einen Sitz im britischen Parlament knapp verfehlt. Durch seinen derzeitigen Status habe Jamaika einen breiteren Zugang zum Weltmarkt. Das Land sei klein und verfüge über großes Potential, das es jedoch nicht alleine ausschöpfen könne, so Bailey im Februar.

Anfang des Jahres hatte ein Regierungssprecher erklärt, die Verfassungsreformen könnten allein per Parlamentsentscheidung und ohne Referendum auf den Weg gebracht werden. Die Regierung sei jedoch daran interessiert, sich mit der Opposition zu einigen, bevor Veränderungen angestoßen würden.

 

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