Neue Hoffnung: Besetzte Siedlung besteht seit drei Jahren

(Concepción, 11. Juni 2018, medio a medio/resumen). Vor über drei Jahren wurde in der chilenischen Gemeinde Concepción eine leerstehende Siedlung besetzt und wächst seitdem stetig an. Die Besetzung, die auch unter dem Namen „Neue Hoffnung“ (Nueva Esperanza) bekannt ist, umfasst mehr als 70 Wohneinheiten, die im Besitz der Entwicklungsbank (Banco del Desarrollo) und von Immobilienfirmen sind. Aktuell leben dort circa 300 Menschen, darunter Erwachsene und Kinder.

Die Initiative formierte sich im August 2014, als sich eine Gruppe von obdachlosen Bewohner*innen organisiert hat, um die Häuser zu besetzen, die seit 2008 leerstanden. Grund waren Rechtsstreitigkeiten zwischen der Entwicklungsbank, Immobiliengesellschaften und der ChillanCoop-Wohngenossenschaft.

Die Hausbesetzungen fanden schrittweise statt, bis die heutige Anzahl von 70 Wohneinheiten erreicht wurde. Dazu kommen noch mindestens 25 weitere Häuser, die sich noch im Bau bzw. im Besetzungsprozess durch Menschen aus umliegenden Ortschaften wie Teniente Merino 1, Merino 2 (beide Ortschaften sind ca. 30 km von Concepción entfernt) und Lorenzo Arenas (ca. vier km von Concepción entfernt) befinden. Wenn die momentanen Besetzungen abgeschlossen sind, wäre es immer noch möglich, weitere 100 Nachbar*innen aufzunehmen, so dass dann insgesamt 400 Personen auf dem besetzten Gelände leben würden. Die Arbeit der neuen Nachbar*innen besteht darin, verschiedene Gebäude zu reparieren und zu sanieren, die von der Immobilienfirma nicht fertiggestellt worden sind.

Neue Nachbar*innen willkommen

Die bereits seit mehr als drei Jahren bestehende Besetzung bildet einen Schutzraum für die Bewohner*innen. Die Initiative führt regelmäßig Aktivitäten durch, beispielsweise Aktivitäten für Kinder, Filmreihen und Versammlungen. Darüber hinaus konnte erreicht werden, dass das Verkehrsaufkommen auf einer niedrigen Ebene gehalten wird. Weiterhin wurde der Drogenhandel innerhalb des besetzten Gebietes offen kritisiert. Die Besetzung hat erreicht, dass Hunderte von Menschen ohne Obdach ihr Recht auf Wohnraum und Grundbedürfnisse wie Wasser und Strom geltend machen konnten, ohne dabei Geld an die Bank, die Unternehmen oder Immobilienfirmen zahlen zu müssen.

Derzeit ist die Nachbarschaft in verschiedenen Wohnkomitees zusammengeschlossen, die dafür kämpfen, endgültige Lösungen für das Problem zu finden, das sich aus der Kommerzialisierung des Rechts auf Wohnraum ergibt. Trotz ihrer Differenzen ist es den verschiedenen Komitees gelungen, ein Minimum an Zusammenleben zu ermöglichen, was dazu beigetragen hat, dass die Initiative weiterhin besteht.

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