Landwirt*innen sehen keinen Nutzen in Handelsabkommen mit EU

von César Joao Espinoza

(Buenos Aires, 21. Juli 2014, púlsar).- Am 17. Juli wurde zwischen Europa und Ecuador ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Seitdem ist Ecuador Teil des Abkommens, dass die Europäische Union bereits mit Kolumbien und Peru geschlossen hatte. Der Außenhandelsminister Ecuadors, Francisco Rivadeneira, betonte, dass es schließlich trotz der anfänglich bestehenden Unterschiede zum Abkommen gekommen sei. Dabei bezog er sich auf die Verhandlungen im Jahr 2009, aus denen Ecuador sich zurückzog, da es keine Vorteile sah, die zur Entwicklung des Landes beigetragen hätten.

Die Kleinbauernorganisationen Ecuadors ihrerseits warnen, dass der Handelsvertrag mit der Europäischen Union dem Land nicht zu Gute komme. Die Landwirt*innen beklagen, sie seien im Nachteil und hätten von der Regierung befragt werden müssen bevor diese ein Abkommen unterzeichne, das die Bauern und Bäuerinnen betreffe.

Ecuadorianischer Agrarsektor gegenüber der EU im Nachteil

Romelio Gualán, ein Anführer der Kleinbauernbewegung, warnte davor, dass die Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der Europäischen Union kleine und mittelgroße landwirtschaftliche Betriebe Ecuadors, als auch andere Wirtschaftsbereiche schwer schädigen könnte. Laut Gualán liege der Nachteil Ecuadors gegenüber der EU im Bereich der Subventionen, das heisst, in dem Budget, das die Regierung dem Agrarsektor zur Verfügung stellt. Mehr als 50 Milliarden Euro seien in Europa für die Landwirtschaft bestimmt. In Ecuador sei dies jedoch nicht der Fall.

Kritik seitens indigener Verbände

Jorge Herrera, Präsident des Dachverbands der indigenen Völker Ecuadors CONAIE (Confederación de las Naciones Indígenas del Ecuador), zeigte ebenfalls seine Ablehnung gegenüber der Unterzeichnung des Abkommens. Er wies darauf hin, das Abkommen ließe den indigenen Gemeinden keine Möglichkeit Ecuador zu ‘verteidigen’, da diese vor der Unterzeichnung nicht befragt worden seien.

Präsident Rafael Correa erklärte hingegen, die Verhandlungen seien mit größtmöglichstem Patriotismus geführt worden. Die Anführer*innen der Kleinbauernorganisation glauben ihm trotz allem nicht und hatten bereits im Juli Protestaktionen angekündigt.

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