Karawane der Migrant*innen: Massenfestnahmen und ein tödlicher Unfall

(Oaxaca-Stadt, 22. November 2018, educaoaxaca/telesur).- Am 21. November wurden im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas 500 Teilnehmer*innen der sechsten Karawane der Migrant*innen von 200 Bundespolizisten und Beamt*innen der Nationalen Einwanderungsbehörde Mexikos INM (Instituto Nacional de Migración) festgenommen. Die größtenteils aus El Salvador stammende Gruppe, der auch acht Minderjährige und einige Frauen angehörten, wurde von den Behörden in der chiapanekischen Gemeinde Metapa de Domínguez beim Versuch festgesetzt, den Grenzfluss Río Suchitate von Guatemala nach Mexiko zu überqueren. Zwar versuchten einige, ihrer Verhaftung zu entkommen, letztlich mussten aber alle in die bereit stehenden Busse steigen, die sie zur Haftzentrum für Migrant*innen Siglo XXI nach Tapachula brachten. Von dort werden sie vermutlich wieder abgeschoben.

In genau jenem Haftzentrum Siglo XXI hatte sich am 17. November der honduranische Migrant Darwin Donaldo Castro aus Tapatoca de Choluteca das Leben genommen. Das bestätigte der honduranische Botschafter Alden Rivera am 20. November. Die festgenommenen Migrant*innen wurden im Haftzentrum von den mexikanischen Behörden darüber informiert, dass sie Asyl in Mexiko beantragen könnten. Aber ob sie Asyl gewährt bekommen hängt davon ab, ob sie nachweisen können, dass ihr Leben in ihrem Herkunftsland in Gefahr ist.

Dass der scheidende mexikanische Präsident Peña Nieto sein Versprechen gebrochen hat, den Migrant*innen Schutz zu gewähren, wurde auch im nordmexikanischen Tijuana deutlich. Der honduranische Journalist Víctor Ricardo Mejía Martínez wurde von Polizisten und Angestellten des INM angegriffen, weil er die Ankunft von zehn Bussen zur provisorischen Geflüchtetenunterkunft im Sportzentrum “Benito Juárez” filmte. Der Korrespondent erklärte, er sei von der Polizei geschlagen und schikaniert worden.

Junger Honduraner bei Tijuana von Lastwagen überfahren

Wie das Nachrichtenportal teleSUR mitteilte, ist ein 17jähriger Honduraner am Abend des 20. November von einem LKW überrollt worden und gestorben. Wie die Behörden mitteilten, wurde der Teilnehmer der zweiten Karawane der Migrant*innen auf der Landstraße zwischen Mexicalí und Tijuana überfahren; der Fahrer flüchtete.

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