Familie von Santiago Maldonado fordert Gerechtigkeit

(Mexiko-Stadt, 5. November 2017, desinformémonos).- „Wir werden weiter für Dich Gerechtigkeit fordern. Gerechtigkeit für Santiago.“ So äußerte sich der Bruder des in Argentinien verschwundenen und ermordeten Aktivisten, Sergio Maldonado, auf einer Großdemonstration am 1. November 2017. An der Demonstration, die von Menschenrechtsorganisationen und der Familie von Santiago organisiert wurde, nahmen mehr als 120.000 Menschen teil. Die Demonstrant*innen forderten eine Bestrafung der Verantwortlichen. „Wir werden solange Gerechtigkeit fordern, bis wir die Wahrheit kennen“, erklärte Sergio Maldonado.

Die Familie Maldonados bedankte sich bei  denjenigen, die sie während der Kundgebung auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires begleitet hatten. Etwa zehn Tage zuvor war bestätigt worden, dass es sich bei dem im Río Chubut gefundenen Körper um den von Santiago Maldonado handelte. „Wir wissen, dass ihr für Santiago hier seid, für uns, für seine Freund*innen, für euch selbst. Und dass ihr massenhaft hier seid, ohne Hass und ohne Gewalt, um unseretwillen, wegen der Menschen, die ihn lieben und um ihrer selbst willen. Und dass sie es gemeinsam mit mehreren getan haben – weder mit Hass, noch mit Gewalt“, so die Familienmitglieder. Sie lobten ebenfalls die Arbeit der Medien: „Sie respektieren unser Schweigen, bleiben zurückhaltend und informieren objektiv“, erklärten sie.

Wer ist für seinen Tod verantwortlich?

Santiago Maldonado verschwand am 1. August 2017 nach der Niederschlagung einer Protestaktion zur Verteidigung der Rechte der indigenen Mapuche durch die Gendarmerie. Sein Körper wurde 80 Tage später identifiziert. Seine Angehörigen hoffen weiterhin darauf, zu erfahren, wie, wann und wo er sein Leben lassen musste.

„Santiago war ein Junge des Friedens. Ihm zum Gedenken fordern wir einmal mehr  Gewissheit, was passiert ist und wer die Verantwortlichen für seinen Tod sind. Wir möchten wissen, wer dafür verantwortlich ist, dass die Umstände für sein Verschwinden und seinen Tod verschleiert werden“, erklärte sein Bruder Sergio.

An der Kundgebung nahmen auch die Organisationen „Koordination gegen politische und institutionelle Repression“ Correpi (Coordinadora Contra la Represión Policial e Institucional),  das Zentrum der Anwält*innen für Menschenrechte sowie der Friedensnobelpreisträger Adolfo Pérez Esquivel teil.

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