Das Weltsozialforum geht mit zahlreichen Aufrufen zu Aktionen und globalen Mobilisierungen zu Ende

von Eva Völpel

(Berlin, 08. Februar 2009, npl).- Das Weltsozialforum (WSF) in Belém do Pará ist am Sonntag, den 2. Februar, mit einer großen Abschlußversammlung auf dem Gelände der Universidad Rural zu Ende gegangen. Im Zentrum der großen Asamblea standen Forderungen und Aufrufe der Vertreter der thematischen Gruppen, so u.a. zu den Themen Arbeit, Wirtschaftskrise, Wasser und Migration. Allgegenwärtig waren der Bezug auf die ökonomische, ökologische und soziale Krise und zahlreich die Appelle, an unterschiedlichen kontinentalen oder globalen Aktionstagen und Mobilisierungen teilzunehmen. So übten Vertreter der Versammlung zu Militarisierung und Krieg u. a. an der NATO Kritik, forderten ein Ende der Militarisierungspolitiken. Stellvertretend wurde dafür z. B. die Reaktivierung der 4. US-Flotte in südamerikanischen Gewässern sowie die Einrichtung des Kommandos Africom genannt, und forderten dazu auf, im April gegen den NATO-Gipfel in Strasbourg zu mobilisieren.

Ferner gab es einen Aufruf, am diesjährigen Wassergipfel in Istanbul gegen die Privatisierungspolitik transnationaler Unternehmen zu protestieren. In Solidarität mit Palästina, auf dem Forum vielfältig sichtbar, forderten Redner die Linksregierungen Lateinamerikas dazu auf, die Hegemonie der USA und der Europäischen Union in den Positionen zum Nahostkonflikt zu durchbrechen und erbaten für Ende März globale Solidaritätsaktionen mit Palästina. Erneuert wurde auch der Aufruf zu einem globalen Aktionstag gegen das G-20-Wirtschaftstreffen im März.

Während die Redner ihre Schlußfolgerungen vortrugen, richteten Indígenas einen eindringlichen Aufruf an die Versammlung, die madre tierra gegen ihre weitere Verwertung zu verteidigen. Selbstbewußt erklärten Vertreter aus dem Amazonasbecken ihren historischen Anspruch auf das größte zusammenhänge Waldgebiet der Erde, erinnerten an die Rolle ihres jahrhundertealten, kollektiven Wissens um die nachhaltige Nutzung der Natur und riefen für den 12. Oktober 2009 zu einer interkontinentalen Mobilisierung gegen das koloniale Modell und die zerstörerische Naturaneignung und zudem zur Teilnahme am Gipfel der indigenen Völker im Mai 2009 in Puno, Peru, auf.

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