Blockierte Bergbaumine gewaltsam geräumt

(Rio de Janeiro, 08. Mai 2009, púlsar).- Einwohner*innen der Ortschaften San José del Progreso und Magdalena Ocotlán, die im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca eine Mine blockiert und gegen deren Umweltverschmutzungen protestiert hatten, sind Ende letzter Woche gewaltsam geräumt worden. Bei der Räumung wurden 20 Personen festgenommen. Die 2.500 zusammengerufenen Kräfte der Bundespolizei und der Polizei von Oaxaca setzten Tränengasgranaten zur Räumung ein und schossen mit scharfen Waffen. Die Ortschaften sind bis heute von der Polizei umschlossen.

Das Komitee zur Verteidigung der Rechte des Volkes Codep (Comité de Defensa de los Derechos del Pueblo) und die Versammlung der Völker Oaxacas Appo protestierten gegen die Räumung und riefen dazu auf, in Oaxaca und Mexiko-Stadt Demonstrationen durchzuführen.

Die Bewohner*innen der Region hatten die Bergbaumine friedlich besetzt, um vom Ministerium für Umwelt und Ressourcen zu verlangen, die Konzession für die Minenbetreiber auf Grund der Umweltverschmutzungen zu entziehen.

Im gesamten Bundesstaat Oaxaca soll es 29 Bergbauprojekte multinationaler, v.a. us-amerikanischer und kanadischer Unternehmen geben. Der Abbau der Mineralien werde der Entwicklung der Bevölkerung zu Gute kommen, so ihr Argument.

In der Ortschaft San Jerónimo Taviche hat man Überreste einer Bergbaumine gefunden, die fast 25 Jahre in Betrieb war. In ihrer Umgebung seien etliche Anwohner*innen an chronischen Krankheiten, Nierenkrankheiten oder Krebs gestorben, berichten Bewohner*innen der Region. Das komme von den giftigen Abwässern der Mine, die in den Fluss geleitet worden seien und das Grundwasser verseucht hätten. Die schwere Verschmutzung komme v.a. vom Einsatz von Zyanid und Arsen, die zur Gold- und Silbergewinnung eingesetzt würden.

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