von Carol Rivas, FGER
GUATEMALA
(San José, 28. Januar 2016, voces nuestras).- Seit Mitte Januar ist Jimmy Morales neuer Präsident Guatemalas. Seine Wahl im Herbst galt als Protestwahl – nachdem Ex-Präsident Otto Pérez Molina und verschiedene Führungspersönlichkeiten seiner Regierung über das letzte Jahr hinweg über Korruptionsskandale gestürzt waren. Doch Morales Kandidatur wurde von den reaktionärsten Kreisen der guatemaltekischen Gesellschaft unterstützt, von der Armee nämlich! Und Morales Präsidentschaft hat turbulent begonnen: Anfang Januar, Tage vor Morales Amtseinführung, hat die Polizei 14 Ex-Militärs verhaftet: Die Männer sollen für mehrere Massaker in den 1980er Jahren verantwortlich sein. Einen seiner wichtigsten Vertrauten, den Militärchef Alfredo Sosa Díaz, musste Morales bereits von seinen Aufgaben entbinden. Dieser hatte gefordert, Gerichtsprozesse gegen Militärangehörige einzustellen und ein bestehendes Amnestiegesetz auch auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu erweitern. Und auch Infrastrukturministerin Sherry Ordóñez ist nach nur elf Tagen ihren Job schon wieder los – wegen Interessenskonflikten und Steuerschulden.
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